Eigenschaften und Vorkommen
Sorbitol (C6H14O6) gehört zu den Zuckeralkoholen und existiert als weisses, kristallines Pulver mit einem süssen Geschmack, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Es wird sowohl als Pulver als auch als Lösung ver-trieben (Sorbitol-Lösung 70%, nicht kristallisierend). In der Natur kommt Sorbitol in vielen Früchten vor, so z.B. in den Vogelbeeren, die bis zu 12% Sorbitol enthalten. Ansonsten sind besonders Birnen, Pflaumen, Äpfel, Aprikosen und Pfirsiche bezüglich hohem Gehalt erwähnenswert (Kernobst). Die industrielle Herstellung erfolgt aus Glucose (=Traubenzucker), die aus Mais- und Weizenstärke gewonnen wird.
Anwendung
Sorbitol findet in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln als Zuckeraustauschstoff, Trägerstoff sowie Feuchthaltemittel Verwendung (E420).
- Zuckeraustauschstoff: als häufiger Bestandteil von zuckerfreiem Sirup. Für die Verstoffwechselung im Körper wird kein Insulin benötigt. Daher ist Sorbitol zum Süssen von Diabetikerlebensmitteln geeignet und kommt in diätetischen Lebensmitteln zum Einsatz. Ausserdem ist Sorbitol nicht kariogen, fördert also keine Karies. Produkte, die mit Zuckeralkoholen gesüsst sind, dürfen laut Gesetz als „zuckerfrei“ bezeichnet werden.
- Trägerstoff: für Aromen und Vitamine und somit als Grundlage für z.B. Nahrungsergänzungsmittel.
- Feuchthaltemittel: dank der hygroskopischen Eigenschaft schützt Sorbitol Lebensmittel wie Kaugummis, Lebkuchen, Biskuit, Schokoladen- und Pralinenfüllungen vor dem Austrocknen.
Pharmazeutisch wird Sorbitol hauptsächlich als Abführmittel eingesetzt, entweder allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Die Wirkung beruht auf der Bindung von Wasser im Darm (Osmose). Die pharmazeutischen Einsatzgebiete sind z.B. die Behandlung einer Verstopfung und zur Darmentleerung vor diagnostischen Eingriffen. Es wird peroral (via Mund) oder rektal in Form von Einläufen verabreicht.
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